St. Gertrud Katholische Kirchengemeinde in Lohne

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Friedhof Lohne

Im Jahre 1863 erfolgte auf dem 1861 erworbenen Friedhof an der Marienstraße die erste Beisetzung. Dies ist auf dem Grabstein des Zellers Johann Heinrich Südkamp aus Märschendorf festgehalten. Die Vorderseite des Steins trägt folgende Inschrift: "Heute mir, morgen dir ruft die erste Leiche, die hier liegt begraben im neuen Totenreiche."
Das große Eingangsportal wurde auf Anregung des Pfarrers von St. Gertrud, Johannes Holzenkamp, in den Jahren 1913-1914 nach den Entwürfen des Bremer Architekten Baurat Heinrich Flügel errichtet. Es wurde anfangs als Einsegnungshalle genutzt. Das Bogenfeld über dem Hauptportal stellt die Beweinung Jesu nach seinem Tode dar. In den Nischen der oberen Galerie sehen wir fünf Heiligenfiguren des Bildhauers Fritz Ewertz, Münster, aus Sandstein. v.li.n.re.: Hl. Martha von Bethanien, Johannes der Täufer, Hl. Josef, Patron der Sterbenden in der erhöhten Mitte, Lazarus (Bruder Marthas) und die Hl. Veronika mit dem Schweißtuch.
An der östlichen Wand der Innenhalle sehen wir unter einem Holzkreuz Steinplatten mit den Namen der 250 Gefallenen und Vermissten des I. Weltkrieges 1914-1918. Sie befanden sich vor der Umgestaltung des Friedhofvorplatzes zu Füßen des 1922 errichteten Denkmals mit dem Handgranatenwerfer.
In der Eingangshalle befindet sich ein Hinweisschild auf besondere Grabstellen und Gedenksteine.
In der Mitte des westlichen Friedhofteils (ursprünglicher Friedhof vor der Ausweitung nach Osten) steht die Kreuzigungsgruppe mit lebensgroßen Statuen der Mutter Jesu und des Apostels Johannes. Christus wird mit nach oben gerichteten Armen dargestellt.
In einem Halbbogenkreis südlich des Kreuzes liegen die Gräber von Geistlichen der Lohner Pfarrgemeinden.
Auf der rechten Wegseite vom Nordeingang (Parkplatz an der Brägeler Straße) zur Friedhofskapelle steht die von Heinrich Flügel entworfene Ölberg-Grotte aus dem Jahre 1903 mit einer lebensgroßen Sandsteinfigur eines knienden Jesus am Ölberg vom Bildhauer Anton Rüller, Münster.
Eine denkmalgeschützte Ziegelsteinmauer (600m lang, 200m entlang der Marienstraße) um den ursprünglichen Friedhof aus dem Jahre 1903 geht ebenfalls auf Heinrich Flügel zurück. Der Sage nach kam ein erheblicher Teil des Geldes für die Errichtung der Mauer von einem großen Bauern aus Lohne, der von seinem Sohn die Auflösung seiner Verlobung mit einer nicht standesgemäßen Braut verlangte und der jungen Frau die schon entstandenen Kosten erstattete. Die Frau übergab das Geld der Kirche. Die Heirat kam nicht zustande. Die Mauer ist an der West- und Südseite komplett restauriert worden.
Im Jahre 1982 wurde die vom Architektenbüro Schmölling, Bode & Partner, Lohne entworfene Friedhofskapelle errichtet. Der Gottesdienstraum wurde nur für Aussegnungsfeiern und nicht für Eucharistiefeiern hergerichtet. Das Dach in zeltförmiger Leimbinderkonstruktion reicht annähernd bis zum Boden. Die Glasfenster hat Albert Bocklage, Vechta entworfen. Die Sandsteinstatuen der Mutter Gottes und des hl. Josef von dem Lohner Bildhauer Johann Heinrich Anton Benker (1849-1896) befanden sich vorher in der Pfarrkirche St. Gertrud.
Im Jahre 2015 musste die Friedhofskapelle im größeren Umfang saniert werden; Teile des Daches und des Fußbodens mussten erneuert werden. Im Zuge dieser Maßnahme wurde dann auch der Innenraum für Eucharistiefeiern umgestaltet. Weihbischof Heinrich Timmerevers nahm am 15.12.2015 die Altarsegnung vor.