St. Gertrud Katholische Kirchengemeinde in Lohne

Navigationsmenüs (Bischöflich Münstersches Offizialat)

Maria Goretti wurde am 16. Okt. 1890 in Corinaldo bei Ancona in Italien geboren und war das dritte von sechs Kindern einer Bauernfamilie.

Die Familie pachtete neues Land im Dorf Le Ferriere bei Nettuno und zog 1897 dort hin. Zusammen mit der Familie Serenelli betrieben sie eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Nach dem Tod des Vaters versorgte Maria gemeinsam mit ihrer Mutter die Familie.

Mit elf Jahren empfing Maria 1902 die Erstkommunion. Wenige Wochen danach, am 5. Juli 1902, versuchte der 16-jährige Sohn der Partnerfamilie, Alessandro Serenelli, Maria zu vergewaltigen. Doch Maria schrie ihn an: "Nein, nein, das ist Sünde, Allessandro, du kommst in die Hölle." Und als sie sich widersetze, stach der nun wütende und gekränkte Allessandro mit einem Stecheisen vierzehn Mal auf sie ein.

Eine Notoperation im Krankenhaus von Nettuno war erfolglos. Maria starb am folgenden Tag, dem 6. Juli 1902. Ihrem Mörder verzieh sie noch auf dem Sterbebett: "Ich verzeihe ihm; ich will ihn bei mir im Himmel haben.”

Marias Grab ist in der nach ihr benannten Kirche in Nettuno südlich von Rom. Maria Goretti wird dargestellt als junges Mädchen mit Lilie und Märtyrerpalme.

Alessandro wurde zu dreißig Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Es wird berichtet, dass er durch Visionen, in denen sein Opfer ihm erschien und ihm Blumen schenkte, reumütig wurde. Weihnachten 1928 wurde er wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Er bat Marias Mutter um Vergebung, die sie ihm gewährte. Alessandro trat bald darauf als Laienbruder in den Kapuzinerorden ein. Im Kloster der Kapuziner von Macerata arbeitete er als Gärtner und trat in den dritten Orden des hl. Franziskus ein.

Im Beisein von Marias Mutter sprach Papst Pius XII. Maria Goretti am 27. April 1947 selig und am 24. Juni 1950 heilig. Maria Goretti wurde damit zur jüngsten Heiligen der katholischen Kirche. Die Heiligsprechung fand erstmals auf dem Petersplatz statt; es waren rund eine halbe Million Gläubige anwesend. Auch der reumütige Mörder war zur Heiligsprechung gekommen.