Herz-Jesu, Kroge

Das Patronatsfest wird am Freitag nach dem 2. Sonntag nach Pfingsten gefeiert (also 19 Tage nach Pfingsten bzw. 8 Tage nach Fronleichnam).

Das Gebäude wurde 1923/1925 errichtet. Es ist ein Backsteinbau mit Walmdach. Die Kirche hat rund 160 Sitzplätze.

Die Kirche hat zwei Glocken aus Bronze, die 1925 bzw. 1955 von der Firma Petit & Edelbrock, Gescher, gegossen wurden.

Eine neue Orgel wurde im Jahre 2006 von der sächsischen Orgelbaufirma Hermann Eule, Bautzen, gebaut.

Patrozinium

Die Kapelle im 1925 errichteten St.-Anna-Stift wurde dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.

Die mittelalterliche Christusfrömmigkeit konzentrierte sich auf das Herz des Erlösers Jesus Christus. Im Mittelpunkt der Herz-Jesu-Verehrung steht das am Kreuz durchbohrte Herz Jesu.

Papst Leo XIII. weihte zur Jahrhundertwende (1899) die ganze Welt dem Herzen Jesu.
1970 wurde das Fest zum kirchlichen „Hochfest”, das am Freitag nach dem 2. Sonntag nach Pfingsten (also 19 Tage nach Pfingsten bzw. acht Tage nach Fronleichnam) gefeiert wird.

"Im Mittelpunkt der Herz-Jesu-Verehrung steht das am Kreuz durchbohrte Herz Jesu, was durch die Bibelstelle Johannesevangelium 19, 33 belegt wird: ´Als sie (die Soldaten) aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Schenkel nicht, sondern einer der Soldaten stieß ihn mit seiner Lanze in die Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.´ Im Stich der Lanze wird die verletzende Kraft der menschlichen Sünde gesehen, das Herz steht für die Liebe Gottes gegenüber dem Sünder. In der Verehrung des angeblich durchbohrten Herzens identifiziert sich der Beter mit dem leidenden Christus und bittet für die, die diese Liebe nicht erkennen.

Nach katholischer Lehre wurde die Kirche aus dieser Seitenwunde Jesu geboren, was mit Bezug auf Johannesevangelium 7, 37 - 39 begründet wird: ´Am letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus da und rief: Wenn jemand Durst hat, komme er zu mir, und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Damit meinte er den Geist, den jene empfangen sollten, die an ihn glaubten. Denn der Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.´ Am Kreuz spendete Jesus seinen Geist; das Wasser steht für die Taufe, das Blut für die Eucharistie. Weil beide Sakramente das Wesen der Kirche beschreiben, die aus dem Geist geboren ist, sieht die Theologie die Kirche aus der Seitenwunde Jesu geboren." (aus dem Ökumenischen Heiligenlexikon).

Geschichte

Herz-Jesu Kirche "Die Bewohner der südlich von Lohne gelegenen Bauerschaften Ehrendorf und Kroge hatten einen weiten Weg zur Pfarrkirche St. Gertrud in Lohne. Vielfach besuchte man deshalb auch den Gottesdienst in der näheren Steinfelder Kirche oder in der 1908/09 erbauten Klosterkirche der Franziskanerniederlassung in Mühlen. Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wurde nach dem Ersten Weltkrieg lauter. Besonders die aus Kroge gebürtige Witwe Anna Krogmann vom Wassenberg-Hof setzte sich tatkräftig für einen in Verbindung mit einer Schwesternniederlassung geplanten Kirchenbau ein. So wurde 1925 das St.-Anna-Stift errichtet, ein Erholungsheim für die Genossenschaft der Krankenschwestern des hl. Franziskus von Münster-Mauritz. In der dem Heiligsten Herzen Jesu geweihten Kapelle dieses Hauses wurde seit dem regelmäßiger Gottesdienst für die Katholiken der beiden Bauerschaften abgehalten, die 1927 zur Kapellengemeinde Kroge-Ehrendorf zusammengeschlossen wurden. Seit 1962 zählt die Kapellengemeinde zum Bezirk der neugebildeten Pfarre Lohne St. Josef. Von 1972 bis 1976 war die Stelle des Pfarrrektors vakant und wurde von Mühlen aus mitverwaltet. Der infolge des II. Vatikanischen Konzils (1962-65) bereits einmal veränderte Kirchenraum wurde Anfang 1974 noch einmal umgestaltet." ** Nach dem Weggang von Pfarrer Norbert Bleker am 07.11.2004 wurde die Verwaltung der Kapellengemeinde im Rahmen einer Neustrukturierung der Kirchengemeinden im Offizialatsbezirk Oldenburg dem Pfarrer Rudolf Büscher von St. Josef in Lohne übertragen. Am 25.06.2006 wurde die Eigenständigkeit durch eine Fusion mit und zur Pfarrei St. Josef beendet. ** Text aus dem Handbuch "Die Katholische Kirche im Oldenburger Land", S. 516, Plaggenborg Verlag Vechta, 1995, ISBN 3-929358-99-9