St Maria Goretti, Brockdorf

Das Patronatsfest wird am 6. Juli gefeiert; es ist der Todestag von Maria Goretti (+1902).
Die Kirche wurde 1953/1953 erbaut und ist ein Backsteinbau mit Turm. Sie hat ca. 300 Sitzplätze.
Am 06. Oktober 1953 wurde St. Maria-Goretti durch Weihbischoff Dr. Heinrich Roleff konsekriert.
Die Orgel wurde 1994 von der Orgelbaufirma Martin Cladders, Badbergen, gebaut und hat 17 Register, Schlafladen und eine mechanische Traktur.
Die drei Glocken wurden 1963 von der Firma Otto, Hemelingen, gegossen.
Patrozinium

Maria Goretti wurde am 16. Okt. 1890 in Corinaldo bei Ancona in Italien geboren und war das dritte von sechs Kindern einer Bauernfamilie.
Die Familie pachtete neues Land im Dorf Le Ferriere bei Nettuno und zog 1897 dort hin. Zusammen mit der Familie Serenelli betrieben sie eine landwirtschaftliche Genossenschaft. Nach dem Tod des Vaters versorgte Maria gemeinsam mit ihrer Mutter die Familie.
Mit elf Jahren empfing Maria 1902 die Erstkommunion. Wenige Wochen danach, am 5. Juli 1902, versuchte der 16-jährige Sohn der Partnerfamilie, Alessandro Serenelli, Maria zu vergewaltigen. Doch Maria schrie ihn an: "Nein, nein, das ist Sünde, Allessandro, du kommst in die Hölle." Und als sie sich widersetze, stach der nun wütende und gekränkte Allessandro mit einem Stecheisen vierzehn Mal auf sie ein.
Eine Notoperation im Krankenhaus von Nettuno war erfolglos. Maria starb am folgenden Tag, dem 6. Juli 1902. Ihrem Mörder verzieh sie noch auf dem Sterbebett: "Ich verzeihe ihm; ich will ihn bei mir im Himmel haben.”
Marias Grab ist in der nach ihr benannten Kirche in Nettuno südlich von Rom. Maria Goretti wird dargestellt als junges Mädchen mit Lilie und Märtyrerpalme.
Alessandro wurde zu dreißig Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Es wird berichtet, dass er durch Visionen, in denen sein Opfer ihm erschien und ihm Blumen schenkte, reumütig wurde. Weihnachten 1928 wurde er wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Er bat Marias Mutter um Vergebung, die sie ihm gewährte. Alessandro trat bald darauf als Laienbruder in den Kapuzinerorden ein. Im Kloster der Kapuziner von Macerata arbeitete er als Gärtner und trat in den dritten Orden des hl. Franziskus ein.
Im Beisein von Marias Mutter sprach Papst Pius XII. Maria Goretti am 27. April 1947 selig und am 24. Juni 1950 heilig. Maria Goretti wurde damit zur jüngsten Heiligen der katholischen Kirche. Die Heiligsprechung fand erstmals auf dem Petersplatz statt; es waren rund eine halbe Million Gläubige anwesend. Auch der reumütige Mörder war zur Heiligsprechung gekommen.
Geschichte
St. Maria Goretti Kirche Brockdorf gehörte früher zur Kirchengemeinde Lohne, während es politisch ein Teil der Herrlichkeit Dinklage war. Die Bemühungen des 1951 in Brockdorf ins Leben gerufenen Kapellenbauvereins wurden schon nach zwei Jahren von Erfolg gekrönt. Durch die Schenkung des Baugrundstückes seitens der gräflichen Familie von Galen und durch die tatkräftige Mithilfe der Bevölkerung konnte 1953 die Kirche mit 300 Sitzplätzen eingeweiht werden. Weitere zwei Jahre später wurde Brockdorf als Kapellengemeinde anerkannt. Im Zuge der Reform der Katholischen Kirche im Oldenburger Land wurden im November 2010 die bisherigen Lohner Kirchengemeinden St. Gertrud und St. Josef sowie St. Maria Goretti (Lohne-Brockdorf) aufgehoben und zur neuen Pfarrei St. Gertrud (Lohne) zusammengeführt. Text: Bistum Münster / Paula Meyer/dkt Foto: Willi Rolfes
